In unserer diversen Welt gibt es für jede Lebenslage Kurse.  Mit dem Lockdown fällt nicht nur ganz viel weg und ganz viel an. Familien werden zu oft alleine gelassen. Ohne Kurs und Angebot sollen wir plötzlich alles selber können:
Lehrer sein, bester Freund, Trainer, Musiker, Erzieher, Koch und gleichzeitig noch Papa oder Mama und natürlich Angestellter, Arbeiter und Computerexperte. Wir werden das nicht alles schaffen.
Um etwas besser durch die einsame Zeit zu kommen, haben wir ein paar Tipps für Aktivitäten mit Kindern gesammelt.
 
Habt Ihr Spiele, Übungen oder Rituale, die sich bei Euch bewährt haben? Schreibt sie in die Kommentare!
 
Don’t stay at home!

Tipps für draußen

Bewegung im Freien ist gesund, macht den Kopf frei und stärkt das Immunsystem. Im Wendland haben wir genug Platz, um Abstand zu halten. Wir müssen schon genug Zeit vor dem Bildschirmen verbringen. Don’t stay at home, gehen wir raus.
Schatzsuche:
Es dürfte wenige Kinder geben, die unheimlich gerne Spazieren. Macht den Spaziergang zu einer Schatzsuche. Das ist weniger aufwendig, als gedacht. 
Markiert eine überschaubare Strecke mit Kreide, Papierbändern oder Zetteln. An jeder Station ist ein gemalter oder geschriebener Hinweis zur nächsten Station. Unterwegs kann es Materialien geben, mit denen man den Weg findet (Kompass, Telefonnummer, Karte, Fernglas) und am Ende gibt es einen gut versteckten Schatz.
Es empfiehlt sich die Strecke so zu gestalten, dass das Schatzfeld nahe am Startpunkt liegt und der Rückweg kürzer ist.
Baumgeister
Es braucht einen kinderhandgroßen Klumpen Ton und einen Baum. Aufgabe ist es aus dem Ton einen Baumgeist zu formen. Das kann ein einfaches Gesicht sein, oder man nimmt Strukturen der Baumrinde auf. Nasen oder Augen sind oft schon da. Vielleicht kann man einen Eimer mit Ton auch im Dorf stehen lassen, damit andere Kinder Baumgeister machen.
Hinweis: Der Ton wird irgendwann ausgewaschen werden. Das ist nicht schlimm und tut den Bäumen auf unserem sandigen Boden sogar gut, da Ton bei Trockenheit Feuchtigkeit länger speichert.
Hochbeet bauen
Wenn das nur für einen Sommer reichen sollte, ist das nicht so schwer. Man braucht: vier Pfähle oder Kanthölzer, und eine Menge alter Bretter. Die Bretter zurecht schneiden und auf die Kanthölzer nageln oder schrauben. Dann die Kanthölzer entweder in Einschlaghülsen im Boden befestigen, oder etwa 50 cm in den Boden einbuddeln. Ist das getan, wird das Hochbett gefüllt. Ganz unten kommen sehr viele zerkleinerte Äste rein. Dann eine dicke Schicht Laub oder Gras. Zwischendurch das Kind ausgiebig hüpfen und trampeln lassen. Als nächste Schicht umgedrehte Grassoden oder angerotteten Kompost, dann vermischte Komposterde. Das Hochbeet bis zum Rand füllen. Es wird noch zusammensacken. Vor dem Pflanzen oder Sähen nochmal mit einer Schicht guter Erde auffüllen.
Waldkugelbahn bauen
Es braucht eine schwere Kugel (Holzkugel, Billardkugel oder Boccia-Kugel) und ein Waldstück mit Gefälle. Aufgabe ist nun, mit Materialien aus der Natur eine Kugelbahn mit verschiedenen Elementen zu bauen. Möglich sind Kurve, Sprung, Tunnel, Stadion, Brücke (schwer), Abzweig, Wippe (schwer), oder eine Kegelbahn aus Fichtenzapfen.
Es darf natürlich so oft probiert und verbessert werden, wie ihr Lust habt. Wer möchte, kann auch ein paar Schleich-Tiere oder Schlümpfe am Rand der Bahn aufstellen.
Tarzan-Seil
Ihr benötigt ein stabiles und nicht sehr glattes Seil. Am Ende eine kleine Schlinge machen. Sucht  nun einen Baum mit weit überstehenden Ast in etwa 4 Metern Höhe. Die Schlinge über den Ast werfen und das andere Ende des Seils durch die Schlinge fädeln. An das Tarzanseil kann auch eine Schaukel befestigt werden. Vorteil: Ihr braucht keine Leiter zum aufhängen. Nachteil: Ohne Leiter kriegt ihr das Seil so leicht nicht wieder runter.
Hängematten
Entspannung für Eltern und kleine Kinder.
So lieb wir unsere Kinder haben, in Corona-Zeiten haben wir manchmal doch zu viel von ihnen (und sie von uns). Wundersame Entspannung für Eltern und Kinder können Hängematten bieten. In denen kann man sich verstecken, die Raupe machen, schaukeln, lauschen und vielleicht auch mit den Eltern kuscheln. Und sie kosten nicht die Welt. Ungeeignet sind Matten mit Einzelfadenaufhängung. Das gibt bald ein unentwirrbares Kuddelmuddel. Einfache Matten aus einfachen Nylonsstoff reichen eigentlich und passen gut mit in den Picknick-Korb. Dazu dann nur noch genug Seil (das beigefügte reicht meistens nicht) und einen Karabiner.
Schnitzen
Für viele Kinder kann das durchaus meditativ sein. Wählt als Material ein weiches, frisches Holz ohne Verästelungen. Gut geeignet ist Hasel, Weide oder Linde.
Schnitzsachen, die auch kleinere Kinder gut schaffen können sind:Buttermesser und  Spießchen. Etwas schwieriger sind Gabel und Löffel. Wichtige Regel: Schnitzen nur mit Abstand und im Sitzen. Mir sind feststehende Messer lieber, als Messer, die einklappen können. Nützlich sind noch Schleifpapier, eine Handsäge und eine Rosenschere.
Sachen-Suchen
Macht schon Pippi-Langstrumpf gerne. Ein Spaziergang lässt sich etwas abwechslungsreicher gestalten, wenn es unterwegs gilt Dinge zu suchen. Eine Möglichkeit ist, vorher eine Liste zu machen und jedem Kind einen Beutel zu geben. 
Ihr könnt es auch als Waldmemory gestalten. Sammelt dabei unauffällig selber ein paar markante Sachen und breitet sie auf dem Boden aus. Nach zwei Minuten werden sie mit einem Tuch oder Jacke abgedeckt. Aufgabe der Kinder ist es, die gezeigten Gegenstände und Naturmaterialien selber zu finden.
Waldbild basteln
Schön besonders für Kinder, die nicht so gerne Malen. Macht ein Stück Waldboden “sauber” und umrahmt es mit ein paar Stöckern. Aus gesammelten Naturmaterialien entsteht ein Bild oder Mandala.
 
 

Aktivitäten für drinnen

 
Kapla-Steine
Kapla-Steine sind eigentlich kleine Holzplättchen mit denen man riesige Türme, Schiffe, Brücken und Domino-Bahnen bauen kann. Ihr könnt Euch bis zu 750 Stück gegen Pfand bei mir für die Corona-Zeit ausleihen.
 
Pflanzen auf der Fensterbank
Der Fühling wird kommen und auf der Fensterbank könnt ihr ihn etwas vorziehen. Tomaten und Paprika können schon ab Februar gesäht werden. Bei Kürbissen, Zuchinie und Gurken solltet ihr bis Ende März warten, weil die gewaltig schnell wachsen und erst nach den Eisheiligen nach draußen gesetzt werden können.
Aus einem Avokadokern könnt ihr Euch eine Zimmerpflanze ziehen. Das geht so: Füllt ein kleines Glas mit Wasser, stecht drei Zahnstocher in das untere Drittel des Avokado-Kerns. Hängt den Kern mit der “flachen Rundung” in ein Wasserglas. Jetzt braucht ihr ein paar Wochen Geduld. Es entwickelt sich die Wurzel und dass der erste Trieb. Wenn die Pflanze ihr erstes Blatt ausgebreitet hat, pflanzt den Kern in einen Topf mit Erde.
 
Wer bin ich?
ist auch als Berufe raten bekannt. Das schöne an dem Spiel ist, dass man es auch am Telefon mit einem Freund machen kann, den man gerade nicht sehen darf. Als Alternative zu Berufen bieten sich Tiere, Sachen oder Personen aus der Klasse an. 
Wer die Regeln nicht kennt, so geht es: Jede Person denkt sich einen Gegenstand, ein Tier oder eine Sache aus. Anschließend stellt ihr abwechselnd Fragen, die sich eindeutig mit “ja” oder “nein” beantworten lassen. Meint ihr die Sache erkannt zu haben, dürft ihr raten. 
 
Vogelhaus bauen:
Ein Vogelhauszu zu bauen geht auch ohne handwerkliches Geschick. Das Material dafür dafür sollte trotz geschlossener Baumärkte bei vielen vorhanden sein. Hier gibt es eine bewährte Anleitung zum Nistkastenbau. Häufig wird davon abgeraten, das Haus zu bemalen. Bei den Häusern, die ich gemacht habe hat die bunte Farbe die Vögel aber nicht sonderlich gestört.

 

 Schöne Orte im Wendland

Auch wenn gerade fast alles geschlossen ist, gibt es im Wendland spannende Orte zu entdecken:

Hitzacker-(Zwergenrätsel)
 In Hitzacker leben inzwischen über 18 Bronzezwerge. Könnt Ihr sie finden? Mit dem Zwergenrätsel von Meike Karl (www.schneckenspur.de)  macht das noch mehr Spass. Gerne senden wir es Euch per Mail zu. Ein kleiner Wettbewerb ist angedacht.
 
Hitzacker –  Bunker
Wisst Ihr, dass es im Wald bei Hitzacker noch Reste gewaltiger Bunkeranlagen gibt? Die wurden vor über 75 Jahren im Wald erreichtet, um dort Treibstoffe für die Kriegsführung zu verstecken. Man kann den Ort mit den Eltern besichtigen. Eine Wegbeschreibung möchte ich nichts ins Netz stellen, ihr könnt sie aber gerne bei mir erfragen. 
 
Göhrde – Waldlabyrinth
In der Göhrde gibt es einen ganzjährig geöffnetes Wald-Labyrinth. Auf markierten kurzen Wegen werdet Ihr dabei zu verschiedenen Stationen geleitet an denen es einige Fragen zu Wald und Wild gibt. Liegt Ihr richtig, geht es weiter, liegt ihr falsch gelangt ihr auf den Holzweg. Das Waldlabyrinth ist selbsterklärend und 24 Stunden geöffnet.  Zu finden gegenüber dem Waldmuseum „Naturum“ in der Göhrde.
 
Elbe
An der Elbe gibt es unzählige malerische Orte. Bei Hochwasser mit Gummistiefeln ist sie besonders schön. Wenn Eisschollen darauf treiben, macht die Elbe sagar Geräusche. Aber reicht die Schönheit für einen motivierten Ausflug mit Kindern? Vielleicht hilft ein kleines Suchspiel:  Wer findet den Seeadler, Milan, Kiebitz, Graugans oder  den Fischreiher? Könnt ihr Unken den Kuckuck oder Wasserfrösche hören?  Mit Kescher, Eimer und Becherlupe lassen sich viele Kleintiere beobachten. Wie viele verschiedenen Arten von „Klein-Krabbeltieren“ könnt Ihr entdecken?  
Ein besonderes Vergnügen und kleine Schreibübung für Grundschüler ist es, eine Flaschenpost auf die Reise zu schicken. Wir haben im Frühjahr 20 ins Wasser gelassen und fünf Antworten erhalten? Darf man das? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht so genau, aber für jede Flasche, die ich einsetze, nehme ich eine alte und noch etwas mehr angeschwemmten Müll zurück. Ich glaube dann ist es ok.
 
Elbe – Wusegel
An der Elbe gibt es unzählige schöne Orte. Unser Lieblingsort ist allerdings der, bei der Ortschaft Wusegel. Hier ist der Deich weit zurückgesetzt, es gibt Auenwald mit seltenen Ulmen, jahrhunderte alten Eichen und prächtigen Solitär-Bäumen. 
 
Wichtelwald Gusborn
In Gusborn bereiten wir einen kleinen Wichtelwald vor. Eigentlich macht ihr das und so geht es: 
  • Sucht euch ein schönes vollständiges Spielzeug, das ihr durchgespielt habt und entbehren könnt. Schreibt eine Karte mit Eurem Namen, Eurer Adresse, Eurer Telefonnummer oder Eurer Email.  Verpackt es wasserdicht und nehmt es mit in den Wichtel-Wald. 
  • Fahrt zur Grundschule Gross-Gusborn. Lauft von dort über den Fahrradweg Richtung Klein-Gusborn und beobachtet den Wald auf der anderen Straßenseite.
  • Wenn Ihr den Baum mit den blauen Pfeilen seht, biegt in den Wald ein und folgt den blauen Pfeilen, auf den Bäumen. 
  • Nach 10 Minuten gelangt ihr in ein hügeliges Waldstück.  Hier hängt ein Briefkasten und viele Bäume sind mit einem blauen Fragezeichen markiert.
  • Sucht die Bäume mit dem Fragezeichen. Stellt Euch vor, dass zwischen den ????-Bäumen eine Linie verläuft. Innerhalb der Linie ist das Spielfeld. 
  • Versteckt Euer Spielzeug in dem Spielfeld. Kommt nach 5 Tagen wieder und sucht Euch ein Spielzeug.
 
Wildgatter Gartow
Um Wild im Wald zu beobachten braucht es viel Geduld. Leichter geht das im Wildgatter Gartow. Ein ideales Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern. Wenn ihr Eicheln, Kastanien oder Bucheckern habt, könnt ihr die Tiere sogar füttern. 
Ort: Wildgatter Gartow
Weitere Informationen: www.wildgatter-gartow.de 
 
Wildgatter Uelzen
Wer eher im Westen des Landkreises wohnt, dem kann das Wildgatter in Uelzen empfohlen werden. Hier gibt es neben dem Wild aus dem Wald auch noch Eulen, Ziegen und Wildschafe. Auch hier darf  mit frischem Obst, Nudeln und trockenem Brot gefüttert werden. Gleich in der Nachbarschaft liegt ein schöner Spielplatz mit Karussell, Eisenbahn und jeder Menge Schaukeln.
Ort: Wildpark im Stadtforst Uelzen; Beim Klinikum Uelzen; Fichtengrund 1
 
Rodelberg Dannenberg
Der Thielenburger See in Dannenberg ist in den 70er Jahren künstlich entstanden. Aus einem Teil des Aushubs ist ein kleiner Hügel entstanden, der sich – sollte der Schnee doch einmal liegen bleiben – wunderbar zur Rodeln eignet. Ort: Thielenburger See, hinter dem Freibad-Parkplatz. Wer keinen Schlitten hat: Auch mit einer stabilen Plastiktüte oder großem Ausfblastier lässt es sich prima den Hang runterrutschen.